212 Podcast #17: Ein pathologischer Narzisst im Weißen Haus
Man konnte früher – besonders als Bewohner der Stadt New York – über die überspannte Eigenliebe eines Typen wie Donald Trump leicht hinwegsehen. Auch wenn er seinen Namen an jedes Gebäude heftete, mit dem er etwas zu tun hatte. Das funktioniert nicht mehr, seit er mit derselben ausgewachsenen, und nach Expertenmeinung krankhaften psychischen Störung das Schicksal eines ganzen Landes bestimmt. Das Problem ist nicht auf ihn beschränkt. "Trumpism", also jener Kult, den er mit dem Wechsel in die Politik angeschoben hat, dient er als Identifikationsfigur einer anonymen, geistig stumpfen und reaktionären Masse, die ihre eigene gesellschaftliche Psychose auslebt.
Wie das zusammenhängt, wie Narzissmus Tyrannei heraufdämmern lässt und ermöglicht, das hat uns die Psychologin Elizabeth Mika erklärt, die auf Twitter als "Aunt Emma" einem größeren Publikum ihre warnenden Gedanken mitteilt. Sie gehört zum Kreis jener Fachleute, die mit dem Buch "Wie gefährlich ist Donald Trump? 27 Stellungnahmen aus Psychiatrie und Psychologie" vor zwei Jahren ein Tabu ihres Berufsstands durchbrachen und Trump aus der Ferne diagnostizierten. Das Buch wurde in den USA im Frühjahr aktualisiert. Und der Titel dem angewachsenen Stand der Dinge angepasst: "The Dangerous Case of Donald Trump: 37 Psychiatrists and Mental Health Experts Assess a President - Updated and Expanded with New Essays".