212 Podcast #16: Nachruf auf die große Revolte
Zur Zwangsvorlandung von KD Wolff vor den amerikanischen Senat schrieb der Spiegel damals. Rudolf Augstein persönlich schrieb 1977 eine Besprechung des ersten großen Verlagserfolgs von Wolffs "Roter Stern" – des Buchs "Männerphanstasien" von Klaus Theweleit: "Da der Faschismus nicht vom Himmel gefallen ist, entlarvt Theweleit nicht so sehr die Freikorpssoldaten und -literaten…, sondern die gesamte männerrechtlichpatriarchalische Geschichte (leider nur) Europas, die er im Faschismus auf die Spitze getrieben sieht." Das Buch – obwohl es sich auf eine bestimmte Phase der Weimarer Zeit bezieht, ist immer noch aktuell. Nur gibt die neue Ausgabe nicht Wolff heraus, sondern der Verlag Matthes & Seitz. Sie erscheint in Kürze. Was Wolff mit Roter Stern anschob und von ihm mehrfach bezogen auf die Gesellschaftsform und den Namen umbaute, ging – zumindest der deutsche Teil – im September 2018 in die Insolvenz. So wie die gesamte Buchbranche konnte auch ein derart ambitiionierter Verleger wie er sich nicht gegen den Abwärtstrend bei den Käuferzahlen wehren. Solche Fragen haben wir allerdings gar nicht erst erörtert. Unser Gespräch bei ihm in seiner Küche war auch so schon voller Geschichten und Geschichte. Insbeondere jener Teil, der sich mit seinem Verhältnis zu den USA beschäftigt.
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