212 Podcast #19: Ganz große Litera-Tour
Seine Romane wie etwa "Book of Numbers" ("Buch der Zahlen") und "Moving Kings" ("Auftrag für Moving Kings") sind relativ frisch. Und sie werden es auch noch eine Weile bleiben, denn sie sind ein respektabler Vorstoß in die ganz hohe Kunst des Ezählens. Mit Mitteln, die etwa die FAZ in ersten Fall "intensiv und sprachlich berauschend" fand. Und die im zweiten Fall den Rezensenten der Süddeutschen Zeitung an Thomas Manns "Zauberberg" erinnerte. Epochal der Text als Chronik des Denkens unserer Zeit und als "Hochleistungsprosa" mit jeder Menge Slang, Zitaten und Bezügen zu Realität.
Joshua Cohen ist 39 Jahre alt, hat als Journalist für den englischsprachigen "Forward" in Berlin gelebt, schreibt Essays und Buchkritiken für Amerikas namhafte Rezensionsblätter und hat das große Talent, einem Gespräch wie dem unseren eine schillernde Familiengeschichte mitzuliefern. Cohen ist Nachfahre deutscher und ungarischer Juden, die den Holocaust überlebt haben, fand nach seiner Kindheit in Atlantic City und dem Studium des Fachs "Komposition" an der Manhattan School of Music in New York die Impulse, um seiner Imagination freien Lauf zu lassen. Wozu unter anderem die Zusammenarbeit mit Edward Snowden gehört, der dem berühmten Whistleblower "half meine weitschweifigen Erinnerungen und kapselartigen Manifeste in ein Buch zu verwandeln" ("Permanent Record", erschienen im September). Seine bislang letzte eigene Publikation in Buchform ist ein Essay-Band ("Attention: Dispatches from the Land of Distraction"), der 2018 herauskam.
Wir trafen Cohen in seiner Wohnung in SoHo Ende 2019. Eine Version des Gesprächs ohne deutsche Voiceover-Passagen findet man hier https://two1twoundubbed.podigee.io/2-212-undubbed-eine-ganz-grosse-litera-tour
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